Manchmal liegt die Ursache auffälligen Verhaltens von Kindern und Jugendlichen in einer eigenen Traumatisierung ihrer Eltern oder eines Elternteils. Kinder übernehmen dabei beispielsweise Vermeidungsverhalten oder Ängste ihrer Eltern. Traumatisierung kann im Genmaterial verankert werden und teilweise Veränderungen im Gehirn bewirken. Unbearbeitete traumaitsche Erfahrungen werden der nächsten Generation weitererzählt, andererseits schafft das Schweigen über solche Ereignisse eine ebenso wirksame familiäre Atmosphäre. Elternteile, die selbst von Traumatisierungen (in ihrer eigenen Kindheit) betroffen sind und diese nicht verarbeiten konnten, kommen in der Erziehung der eigneen Kinder häufig an ihre Grenzen. Möglicherweise sind sie so mit ihrer eigenen inneren Not (oder deren Verdrängung) beschäftigt, dass sie die Bedürfnisse ihrer Kinder nicht im notwendigen Maß wahrnehmen können.Vielleicht verhalten sie sich aufgrund ihrer Traumafolgen für die eigenen Kinder unvorhersehbar. Möglicherweise führt dies dazu, dass sie ihre eigenen Kinder nicht im notwendigen Maß schützen können. Im Rahmen von Jugendhilfe werden diese Eltern und ihre begleitenden Fachkräfte vor die Herausforderung gestellt, die Erziehungsfähigkeit zu verbessern - aber wie?
- Was kann bei einer chronifizierten Traumafolgestörung in Bezug auf Erziehungsfähigkeit erwartet werden?
- Wie kann Elternarbeit in solchen Fällen gestaltet werden?
- Welche Unterstützung brauchen die betroffenen Elternteile, ihre Partner*innen und die Kinder und Jugendlichen?
- Wo liegen Grenzen in Bezug auf Kinderschutz?
Die Fortbildung soll neben der Vermittlung von Grundlagen zum Thema "Trauma" die transgenerationale Weitergabe von Traumafolgen in den Blick nehmen und Handlungsoptionen in der Zusammenarbeit mit betroffenen Familien eröffnen.